Ich löse diese Thema mal von der E-Mobilität und mache es als eigenes Thema auf. Denn auf dem Gebiet tut sich beschleunigt einiges, auch vor dem Hintergrund, dass die Bewertung von Tesla an den Börsen USA sehr viel mit der Spekulation auf einen durchschlagenden Erfolg des Unternehmens auf dem Gebiet zu tun hat.
Wie schon berichtet, plant Tesla den vollautonomen Robotaxi-Dienst ab Juni dieses Jahres in Austin/Texas innerhalb einer geofenced Area. Einsetzen will man 10-20 Model Y mit einem aktuellen FSD-System zum autonomen Fahren. Jetzt scheint sich herauszustellen, dass diese Autos zwar ohne Fahrer operieren werden, aber remote kontrolliert werden durch Tesla-Mitarbeiter, die gesondert dafür angeheuert und trainiert wurden. Das berichtet das Portal electrek.com unter Berufung auf den Tesla-Analysten von Morgan Stanley, Adam Jonas, der in der Branche auch als Tesla-Cheeleader bekannt ist, weil er ein glühender Verehrer von Elon Musk zu sein scheint. Er sagt, dass der geplante Robotaxi-Start in Austin mit „plenty of tele ops to ensure safety-levels“ stattfinden wird.
Hierzu muss man wissen, dass das aktuelle FSD (Full-Self-Driving)-System immer noch zwingend supervised ist, und das wird auch passieren, nur dass die Superviors nicht im Auto sitzen.
Damit wird klar, dass die Alphabet-Tochter Waymo, die mit bislang 1.900 Robotaxis bereits 250.000 Fahrten/Woche durchführt in San Francisco, Los Angeles, Austin und Phoenix anbietet, dem System von Tesla weit voraus ist.
Autonomes Fahren hat auch erstmal nichts mit dem Antrieb zu tun. Daher ist es schon korrekt, hier ein eigenes Thema zu eröffnen.
Ich freue mich über jedes Unternehmen, das sich damit beschäftigt, weil es die einzig sinnvolle Zukunft darstellt, auch wenn wir natürlich aktuell noch am Anfang stehen und es nicht ausgereift ist.
Kommen wir gleich auch mal zu Waymo. Wie oben schon gesagt, sind die seit Jahren mit ihrem Robotaxi-Dienst in einigen Städten erfolgreich und betreiben insgesamt rund 1.900 dieser autonomen Taxis. Diese Flotte wird derzeit durch die Umrüstung von weiteren 2.000 Jaguar I-Pace erweitert.
Allerdings hat auch dieser Dienst so einige Probleme: in den Jahren 2022 bis Ende 2024 hat es wohl einige Kollisionen mit Objekten am Straßenrand gegeben wie Ketten, Toren und Strommasten. Waymo sagt, dass die Software mit der Version 6 entsprechend aktualisiert und damit die Probleme behoben worden sind, weil sie besser niedrige und halb verdeckte Straßenmerkmale besser erkennt. Allerdings scheint diese Version noch nicht umfänglich implementiert zu sein. Die NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) hat 2024 eine Untersuchung der autonomen Fahrleistung von Waymo gestartet. Sie führt an, dass die Unfälle an deutlich sichtbaren Objekten stattfanden, die ein kompetenter Fahrer normalerweise hätte vermeiden müssen. Hierzu ist es wichtig zu wissen, dass es nur Blechschäden, aber keine Verletzten gab. Wie electrive.net berichtet, zitieren mehre Medien Waymo wie folgt hierzu:
„Waymo bietet jede Woche mehr als 250.000 bezahlte Fahrten in einigen der anspruchsvollsten Fahrumgebungen in den USA an. Wir halten uns an einen hohen Sicherheitsstandard, und unsere Bilanz der Verringerung von Verletzungen über Dutzende von Millionen von vollständig autonom gefahrenen Meilen zeigt, dass unsere Technologie die Straßen sicherer macht. Die NHTSA spielt eine wichtige Rolle für die Sicherheit im Straßenverkehr, und wir werden weiterhin mit der Behörde zusammenarbeiten, um der vertrauenswürdigste Fahrer der Welt zu sein.“
Keine Ahnung. Man muss die Vorfälle natürlich in Beziehung setzen zu den gefahrenen km oder Anzahl der Fahrten. Denn die Robo-Dienste stellen ja nur einen kleinen Anteil am Ganzen.
Ja, so wie @Julian schon schrieb: die fahren ohne Fahrer voll autonom.
Der nächste große Anbieter wird Uber sein, der mit VW (!) einen entsprechenden Vertrag über eine strategische Partnerschaft geschlossen hat. Die Pilotphase startet noch in diesem Jahr in Los Angeles. In den nächsten 10 Jahren soll eine Flotte von Tausenden Robotaxis aufgebaut werden. Dabei kommt ein ID.Buzz von VW zum Einsatz.
Der ID.Buzz wird bereits in Hamburg, München, Olso und in Austin/Texas erprobt. Nach der Pilotphase soll dann Ende 2026 der kommerzielle Dienst angeboten werden, bei dem die Autos dann über die Uber-App abgerufen werden können. Während der Testphase wird aber noch ein Sicherheitsfahrer an Bord sein.
Man sollte diesen Blödsinn schlicht verbieten.
Was heute schon viele Gerichte wegen Schuldfragen, Haftungsfragen usw. beschäftigt,
sollte nicht noch künstlich aufgebläht werden.
Ich hab zumindest mal ein Video gesehen, bei denen teils ein Fahrer zusätzlich im Auto saß. Allerdings nur da die Straßen nach Regen nass waren. Aber an sich hockt da niemand hinter dem Steuer.
Die Robotaxis sind Model Y-Fahrzeuge mit Lenkrad und Pedalen. Das Geschäftsmodell sieht vor, dass die Software (FSD neueste Version) auf alle - sagen wir mal naheliegender - auf viele Kundenfahrzeuge überspielt werden kann, die dann ihr eigenes Fahrzeug als Robotaxi betreiben können, wenn sie es nicht benötigen. Dafür richtet Tesla wohl einen Service ein, über den man sein Auto anmelden kann und der auch die Buchungen und Abrechnungen vornimmt.
Das neu entwickelte, aber noch nicht in der Herstellung befindliche eigentliche Robotaxi ist ein Zweisitzer ohne Lenkrad und ohne Pedale, den auch Privatleute erwerben und über den Tesla-Dienst als Taxi betreiben, aber eben auch privat nutzen können. Es ist diese Tesla-Vision, welche hauptsächlich den aberwitzigen Aktienkurs befeuert. Musk glaubt, dass er weltweit Millionen von diesen Fahrzeugen verkaufen und über seinen Dienst betreiben kann.
Was für dich Blödsinn ist, könnte die Infrastrukturprobleme in Deutschland lösen. Wenn ich höre, dass der Landkreis jedes Jahr um die Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs kämpft, könnte diese Lösung vielleicht helfen. Es verdient definitiv eine Chance!
Es ist aber ein Irrtum zu glauben, dass durch Robotaxis weniger Autos auf den Straßen fahren, denn die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen wird ja nicht geringer durch die. Es sei denn, mehr Leute steigen auf den ÖPNV um. Das wäre dann aber nicht den Robotaxis zu verdanken.
Denn: Heute stehen im Berufsverkehr zigtausend Autos im Stau in den Städten. In Zukunft sind es dann u.a. die Robotaxis. Denn die erforderliche Gesamt-Transportleistung wird sich ja dadurch nicht ändern.
Das ist vielleicht der erste Effekt. Der zweite Schritt muss dann eine höhere Barriere für nicht autonom betriebene Autos sein. Denn erst dann wird der richtige Vorteil spürbar.
Es gibt noch einen Aspekt beim Tesla-Modell, bei dem das Robotaxi selbst genutzt, bei Nicht-Bedarf aber über den Taxi-Dienst betrieben werden kann: nämlich der Umstand, dass der Verschleiß eines Fahrzeugs weniger vom Alter als von der Fahrleistung abhängig ist. Fährt ein Auto doppelt so viele km, dann ist es auch schneller am Ende seiner Lebensdauer. Das bedeutet, dass die Anzahl der erforderlichen Neuwagen nicht sehr abnehmen wird, wenn sich das Modell auf breiter Front durchsetzen sollte.
Könnte man meinen, aber das Gegenteil wäre (zumindest theoretisch) der Fall.
Derzeit gibt es doch auch viele Autos die wenig bis selten am Verkehr teilnehmen (Zweitautos, Rentnerfahrzeuge, etc.). Solche Autos kommen weniger durch die Fahrleistung an ihre Lebensgrenze sondern eher durch Korrosion an tragenden Teilen oder Sicherheitssystem.
Wenn nun durch gleichmässige Nutzung ALLER Autos die Gesamtauslastung des einzelnen Autos gesteigert wird, ergibt sich rechnerisch dementsprechend weniger Bedarf.
Aber klar, alles blanke Theorie. Man könnte sich auch vorstellen, dass durch die leichtere Verfügbarkeit eines Autos (natürlich wieder abhängig von den Kosten) der Individualverkehr zunehmen würde und damit bräuchte es auch wieder mehr Autos…
Ja, @Coach1977, man kann bei dieser ganzen Thematik ein Scheiß-Gefühl haben. Das habe ich irgendwie auch. Aber damit hält man die Entwicklung nicht auf. Daher ziehe ich vor, mich ihr zu stellen.