Bis auf den letzten Satz war da nichts persönlich auf Kane bezogen.
Mir reicht auch Foul, gelb und rot vollkommen. Dazu gelbrot was ja auch nur eine gelbe Karte ist.
Plus das Fingerspitzengefühl, was verlangt wird.
Mit weiteren Unterscheidungen wird es doch nur zusätzlich kompliziert. Ist ja so schon oft genug die Frage war das nicht gelb oder war das rot?
Ich denke, dass man eine Zeitstrafe auch von der gelben Karte entkoppeln würde. Die Gelbe bleibt so bestehen, wie sie aktuell ist, nur die Foulspiele werden aus ihrer Bewertung herausgenommen.
Und was man meiner Meinung nach sehen muss, ist, dass eine Gelbe Karte schon das klare Überschreiten des normalen Spiels beschreibt. Es ist nur irgendwie normal geworden, dass man schon ordentlich in den Zweikampf gehen kann, weil es halt nur eine Gelbe gibt und man dann immer noch weiterspielen kann. Daher hat die Gelbe Karte auch - zumindest aus meiner Sicht - nicht die gewünschte Wirkung.
Im Basketball gibt es ja zum Beispiel auch Teamstrafen. Im Fußball ist es so, dass 5mal gewechselt werden kann. Das bedeutet, dass mein Team insgesamt 16mal (16 verschiedene Spieler) die Regeln übertreten kann, ohne dass es eine negative Auswirkung auf das Spiel nimmt.
Eine gelbe Karte ist halt eine persönliche Strafe. Daher ist die 5. auch eine persönliche Strafe und hat mit dem Team nur indirekt etwas zu tun (muss den Spieler eben ersetzen).
Und natürlich sind gelbe Karten wegen Unterbindung eines aussichtsreichen Konters ärgerlicher als für Trikot ausziehen - aus Sicht des aktuellen Gegners. Man sollte aber auch mal Unschärfen aushalten und nicht mit immer noch willkürlicheren Regelungen versuchen diese komplett zu beheben. Das geht es schief.
Und zu Kane: Ich finde es immer ziemlich lächerlich sowas in den Raum zu stellen, wenn man gerade selbst betroffen ist und das irgendwie doof findet. Die letzten 23 Monate scheint er sich nicht groß an der Regelung gestört zu haben.
wieso ist er ne tragische Figur?
Er sitzt ne berechtigte Sperre ab und gut ist. Mir ist jetzt nicht bekannt, dass er kein Deutscher Meister wird, weil er nicht auf dem Platz stand. Viel zu viel Wirbel um nix
Sehe ich ähnlich. Klar die Karte hat er sich selbst eingebrockt und nu sitzt er halt auf der Tribüne - macht nix, die Schale wird eh nicht in Leipzig übergeben…
wenn man überlegt, dass er „nur“ den Ball ein wenig zu lange hält, ist es schon grenzwertig. Dann müsste es normalerweise an jedem Spieltag 18x gelb geben. Nämlich für jeden Torhüter 1x. Da sollten man mal rigoroser einschreiten und öfter mal gelb zücken.
Ich denke, dass hier jeder die „Unschärfe“ seit Jahrzehnten ziemlich gut aushält. Das bedeutet aber nicht, dass man ein Spiel nicht auch fairer oder noch besser gestalten kann. Willkürlich sind alle Regeln im Fußball, das ist nun wahrlich kein Argument. Und wenn wir es schaffen, durch eine Regel den Sport fairer zu machen, weil sich Unfairness weniger lohnt, ist meiner Meinung nach allen geholfen.
Willkürlich, weil du immer mehr schwammige Grenzen trennen musst.
Ganz lapidar hast du heute Freistoß, Gelb, Rot als unmittelbare Sanktionen und da sind die Übergänge schon oft Interpretationssache. Je mehr du da einfügst, um „Gerechtigkeit“ zu schaffen, desto häufiger wirst du mit Ungleichbehandlungen der selben Vergehen konfrontiert werden.
Gut zu sehen beim VAR mit „klarer Fehlentscheidung“ oder dem Handspiel. Würde man die Regeln da zurückfahren, könnte man viel einheitlicher agieren.
Er hat doch schon vor dem Spiel gewusst, dass er bei der nächsten Gelben gesperrt wird.
Wenn er dann so einen Blödsinn macht, ist er selber schuld.
Die Umsetzung des VAR finde ich auch nur semi. Dennoch möchte ich ihn nicht missen. Wahrscheinlich werte ich einfach den Punkt Gerechtigkeit höher als dann kleinteilige Regeln zu haben. Graubereiche gibt es immer. Ob mit oder ohne Zeitstrafe.
Im Amateurbereich erlebte ich selbst die Zeitstrafe noch. Fand ich besser als alles andere.
Mit abnehmendem Trainingsfleiß konnte ich mich hier und da auch mal in so eine Zeitstrafe reinretten.
Ist ja auch eine Frage der Philosophie bzw. des Ansatzes. Ich halte vieles eben für Pseudogerechtigkeit. Festzustellen, ob da jemand (vermeintlich) 1 cm im Abseits stand, führt jetzt nicht zu mehr Gerechtigkeit als festzustellen, ob die richtige Mannschaft beim Einfwurf den Ball bekommt zum Beispiel.
Aber das führt an der Stelle auch zu weit.
Wenn man einen feineren Masstab hat, dann werden die Messungenauigkeiten automatisch kleiner.